Das teuerste 3-Gänge Menü fern ab der Welt.
Space Food muss einen Astronauten optimal mit Nährstoffen versorgen
Im Vergleich zu einem irdischen 3-Gänge-Menü hat Space Food neben dem Geschmack noch eine ganz besondere Aufgabe: Es muss den Astronauten mit Kohlenhydraten, Proteinen, Fetten sowie Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Vor allem Calcium für den Knochenaufbau ist nötig, um dem durch die Schwerkraft verursachten Knochenschwund vorzubeugen. Das Essen darf zudem keine Blähstoffe enthalten, da man auf der Raumstation nicht lüften kann. Auch bröselige und kleinteilige Zutaten, wie Brot oder Gewürze müssen entsprechend verarbeitet sein, damit sie nicht durch den Raum schweben und die Elektronik beschädigen. Puh, das ist eine ganz schöne Herausforderung für einen Koch.
Wie sieht so ein Weltraum-Menü aus?
Ein Beispiel, das auf dem Speiseplan der Besatzung der ISS steht, ist Kartoffelsuppe mit gerösteter Blutwurst als Vorspeise, gefolgt von Rinderbäckchen auf Bohnenpüree zum Hauptgang und als krönender Abschluss ein Pflaumenkompott im Sternanis- Gewürz-Sud. Mhhhh… fehlt nur noch eine Flasche guter Rotwein, wenn Alkohol nicht strengstens im Raumschiff verboten wäre. Das ist aber auch vielleicht besser so, denn die Rechnung für das Weltraum-Menü kommt auch ohne teuren Rotwein auf dem Silbertablett. Ganze 22.550 Euro kostet es, ein Kilogramm Ware auf die ISS zu schiffen. Wer gut in Mathe ist, kann sich jetzt mal den Preis für das teuerste 3-Gänge-Menü der Welt (und außerhalb) ausrechnen. Bon Appetit!
Gedanken bei einem Dinner in the Dark.
Totale Finsternis sind wir einfach nicht mehr gewohnt
Wer schon einmal bei einem Dinner in the dark gewesen ist, kennt diese Gedanken. Wer sich zu einem Essen im Dunkeln anmeldet, weiß, dass es dort zappenduster sein wird. Logisch.Trotzdem geraten wir nach ein paar Sekunden Finsternis in Panik. Warum? Das liegt vielleicht daran, dass wir absolute Dunkelheit gar nicht gewohnt sind. Irgendwo gibt es immer eine Leuchtreklame, eine Straßenlaterne oder ein Scheinwerfer, die uns den Weg erleuchten oder unser Schlafzimmer beleuchten. Hier nicht.
Dieser Schockzustand dauert allerdings nicht lange an. Nach ein paar Sekunden der Überforderung findet man sich mit der Situation ab und entdeckt dadurch sogar auch neue Wege der Wahrnehmung. Unser Augenlicht gleichen wir langsam mit dem Hör- und Tastsinn aus, aber daran müssen wir uns auch erstmal gewöhnen.
Auf einmal stellst du dir Fragen, über die du sonst lachen würdest
Wo ist mein Besteck? Ist das Essen schon da? Wie esse ich das jetzt? Was esse ich da? Das sind Fragen, die wir uns in hellen Räumen niemals stellen würden. Das Auge isst nunmal mit. Ohne unsere visuelle Prägung können wir uns kaum auf unsere Geschmacksnerven verlassen. Was wir essen, wie und ob wir genießen, hängt mittlerweile von dem optischen Eindruck, den wir haben, ab. Auf einmal dampft es von unten hoch. Das bedeutet wohl, der Hauptgang steht auf dem Tisch – und damit wohl auch das intensivste Geschmackserlebnis, seitdem wir schmecken gelernt haben. Es ist erstaunlich, wie viele Geschmacksnuancen wir wahrnehmen und wie wenig wir sie zusammenbringen können. Was wir da gerade gegessen haben, kann niemand der über dreißig Gäste richtig beantworten.
Das Fazit aus dem Dinner in the Dark
Wir haben verlernt, richtig zu schmecken und zu genießen. Wir wollen schön angerichtete Mahlzeiten, die wir dann in Sekundenbruchteilen verschlingen. Geschmack wird da zur Nebensache und darum geht es ja beim Essen. Die Message ist klar: Nicht nur Slow Food, sondern auch Slow Eating! Denn wer sein Essen intensiv und mit Zeit genießt, der hat im Endeffekt mehr Gaumenfreude im Leben.