Ganz viele Farben für die Seele

Eigentlich sind Künstler gerade nicht so gut drauf. Aber wenn man mit Soyeon telefoniert, kann man sie durchs Telefon lächeln hören. “Gestern hatte ich einfach Lust zu Singen. Dann hab ich mir mein Karaoke-Mikrofon geschnappt und bin durch die Wohnung getanzt.” Sie lacht, ihre Augen glänzen. “Lass uns mal ein paar verrückte Fotos machen!”, fordert sie unseren Fotografen auf und klemmt einen Pinsel in die Oberlippe. Lebensfreude, von der wir auch gerne etwas hätten.

Das Studio für gute Gefühle
Zum Glück teilt Soyeon gerne und gibt uns etwas ab. Im Studio KUQU dürfen Kunstbegeisterte sich jetzt gemeinsam mit ihr kreativ austoben. “Viele Menschen sind gestresst und suchen nach einem achtsamen Ausgleich zum stressigen Alltag. In meinen Workshops geht es deshalb nicht darum, das perfekte Kunstwerk zu erschaffen”, so die Wahl-Stuttgarterin, die ihr Atelier im Osten der Stadt hat. “Ich möchte Menschen dazu ermutigen, selbst künstlerisch aktiv zu werden. In vielen schlummert der Traum, sich selbst zu verwirklichen. Aber irgendwie wissen sie nicht, wie sie damit anfangen sollen. Ich helfe ihnen dabei, Kreativitätstechniken zu erlernen, die sie auch daheim fortführen können.” Das Soyeon ihren Lehrlingen helfen möchte, merkt man auch an ihrem breiten Angebot: Sie dürfen zwischen Töpfern, Aquarellmalen, Linoldruck und Zeichnen als Workshop wählen. Wir waren sehr erstaunt, denn als Teilnehmer müssen wir absolut NICHTS mitbringen. Alle Materialien sind bereits inbegriffen und damit ist der Preis mehr als fair.

Wer daheim gerne weiter üben möchte, der kann sich zwischen zwei zusammengestellten Farben- und Stiftesets zusätzlich entscheiden. ”Es macht mir so viel Spaß, wenn ich so viele unterschiedliche Menschen kennenlernen darf. Es kommen von Ärzten und Rechtsanwälten bis zu Mütter mit ihren Kindern zu mir. Wenn ich sehe, wieviel Spaß sie in meinen Workshops haben, dann geht mein Herz auf. Oft sind sie so begeistert, dass sie sich noch lange danach bei mir bedanken oder mich nach Feedback fragen”, freut sie sich.

Kreativ werden für einen guten Zweck
Aktuell finden Soyeons Workshops nur online statt. Normalerweise kannst du es auch als Firmenfeier oder Geburtstag buchen. Wenn du aber noch kein Weihnachtsgeschenk hast und nach einer kreativen Idee suchst, kannst du auch einen Gutschein für einen Kurs oder ein Set kaufen. Dein Geld ist bei Soyeon gut angelegt, denn sie unterstützt mit einem Teil (des sowieso schon sehr erschwinglichen Preises) Naturschutzprojekte rund um die Welt.

Der Kaffeedeuter

Es gibt Menschen, die können in einen Kaffeebecher schauen und euch die Zukunft voraus sagen. Stefan hingegen, kann in einen Kaffeebecher schauen und euch sagen, ob es ein guter Kaffee ist. Wenn er beginnt über seine Leidenschaft zu sprechen, dann redet er etwas schneller als gewohnt, verliert sich in Details und seine Stimme bebt etwas. Das war aber nicht immer so. Ungefähr so wie bei diesem einen Lied “1000 mal berührt, 1000 mal ist nichts passiert” gab es dieses eine Erlebnis, das bei Stefan die Liebe zum Kaffee auslöse: in seinem Fall war das die erste Siebträgermaschine, die er von seiner Mutter zum Geburtstag bekommen hat.

Zeit für eine Kaffeepause
Kaffee ist das liebste Heißgetränk der Deutschen. Wir treffen uns “zum Kaffee”, bei Feiern gibt es “Kaffee und Kuchen” und im Büro gönnen wir uns ab und an eine “Kaffeepause”. Aber nicht nur in der Sprache ist das koffeinhaltige Getränk beliebt. Wenn wir unseren Kaffeekonsum nochmal in Zahlen fassen, trinkt ein Deutscher rund 164 Liter Kaffee pro Jahr und damit ist der Kaffee unangefochten das beliebteste Getränk in unseren To-Go-Bechern.

Komisch, dass es trotz der großen Beliebtheit keine wirklich große Kaffeeauswahl bei uns gibt. Wenn wir die Getränkekarten von unseren Lieblingscafés durchstöbern, finden wir meistens neben dem klassischen schwarzen Kaffee noch Cappuccino, Latte Macchiato und Espresso. Das höchste der Gefühle ist vielleicht noch ein Cortado – das war’s dann aber auch schon mit der ausschweifenden Kaffeeauswahl, die sich auf ein oder zwei Sorten inklusive Milchschaum beschränkt. Was wäre, wenn Stefan ein Café mit eigener Rösterei eröffnet, in dem es 12 unterschiedliche Kaffeesorten und nur einen Kuchen gibt?

Was wäre wenn ...
Als er seine Idee brühwarm und ungefiltert mitteilt, erhält Stefan nicht unbedingt Zuspruch von seinem Umfeld. Funktioniert hat sie trotzdem. Nach acht Jahren ist das Mòkuska, was übrigens übersetzt Eichhörnchen bedeutet, der Kaffee-Hotspot in Stuttgart, der vor allem für seine hellen, fruchtigen Röstungen bekannt ist. Zur Auswahl gibt es sechs hauseigene Filterkaffee-, sechs Espresso- oder Aktionssorten, die das Café sowohl als Röstung zum daheim Trinken als auch für den Kaffeegenuss in dem schnuckeligen kleinen Café anbietet.

Das Mòkuska ist aber kein gewöhnliches Café. Das besondere ist, dass ihr mit eurer Auswahl nicht alleine gelassen werdet. Natürlich dürft ihr einfach euren Lieblingscafé direkt bestellen, aber wenn ihr mal etwas Neues ausprobieren wollt oder unsicher seid, stehen euch fachkundige Baristas mit Rat und Tat zur Seite und nehmen sich gerne sogar etwas mehr Zeit für euch. Bei der intensiven Beratung spielen Faktoren wie Geschmack, Kaffeemaschine und Trinkgewohnheiten eine Rolle, die ergründet werden um euch den perfekten Kaffee oder die perfekte Röstung servieren zu können.

Natürlich hat Qualität einen Preis. Alle Kaffees bei Mòkuska sind fairtrade und damit auch um einiges teurer, als die Mitbewerber. Wir können euch aber versichern, dass es sich geschmacklich auf jeden Fall lohnt – und mit gutem Gewissen schmeckt der Kaffee sogar noch um einiges besser. Unser Tipp: Zu dem Kaffee noch eine der beliebten Zimtschnecken mitnehmen, die lohnen sich auf jeden Fall.

Mit der Macht der Natur

Wenn Iwona ihre Hündin anleint, dann ist bei beiden die Freude riesengroß. Denn Fibi hat Glück, dass ihr Frauchen die gemeinsamen Waldspaziergänge mindestens genauso liebt wie sie selbst. Wenn Iwona den Eingang des Waldes betritt, verlässt sie den Großstadttrubel Stuttgarts und taucht wieder in die grüne Lunge der Masurischen Seenplatte ein. Sie läuft dann wie ein Kind durch die Trampelpfade des Waldes und entdeckt mit großen Augen eine aufgehende Blume, aus dem Boden dringende Knospen, ein Farbenmeer aus Blättern, wilde Kräuter, kleine Bäche und imposante Bäume. Der Wald ist ein Ort, der immer gleich bleibt, aber sich doch stetig verändert – und dank seiner eigenen Regeln bleibt er stets friedlich und ruht in sich selbst. Wenn man es so will, sind diese Erlebnisse für Iwona fast schon ein Achtsamkeitsritual, das sie erdet und ihr Energie gibt.

Natürlich schön werden
Es ist diese Energie, die Iwona den Menschen wieder näher bringen möchte. “Ich sehe mich als moderne Öki”, lacht Iwona und meint das keineswegs böse. Im Gegenteil: Als sie Schoeneschwester im Jahr 2019 gründet, möchte sie viele Frauen (und auch Männer) mit Naturkosmetik auf natürliche Art und Weise schön machen – ganz ohne Silikone, Hyaluron, Aluminiumsulfate und anderen anorganischen Zusatz-, Aroma- oder Füllstoffen, die in der Beautybranche bekannt sind. “Wenn auf der Flasche Hagebutte steht, dann ist sie auch wirklich drin. Wer seine Haut und Haare pflegt, möchte schließlich wissen, mit welchen Inhaltsstoffen er das tut. Bei mir sind das nie mehr als höchstens Vier. Alles aus natürlichem Ursprung und damit vegan, bio und tierversuchsfrei”, sagt sie selbstbewusst und mit Stolz in der Stimme. “Ihr könnt mich ruhig eine Kräuterfrau nennen, aber ich bin so überzeugt von der Wirkung von Pflanzen, dass es meiner Meinung nach alles ist, was der Körper braucht. Ich selbst habe eine Morgenroutine, bei der ich mir das das Gesicht mit Seife reinige und dann das Serum auf die Haut einklopfe. Fertig. Mehr braucht es nicht.”

Komplett nachhaltig, vegan und tierversuchsfrei
Nicht nur beim Inhalt, sondern auch bei der Produktion und Verpackung achtet Iwona darauf, dass alles so nachhaltig, umweltfreundlich und vegan wie möglich ist. “Bei Schoeneschwester sind alle Flaschen und Pipetten aus Glas, sodass niemand ein schlechtes Gewissen der Umwelt gegenüber haben muss. Dazu kommt, dass ich alle Inhaltsstoffe direkt aus Baden Württemberg beziehe. Das Hanföl zum Beispiel, stammt aus dem Schwarzwald und das Hagebuttenöl kommt aus Bad Boll. Das verkürzt die Transportwege und ist gut für das Klima – außerdem habe ich dadurch das Privileg, jeden Lieferanten und Produzenten persönlich kennen zu lernen. So merkt man gleich, ob er zu Schoeneschwester passt.”

Wenn wir Iwona nach ihrem Geheimtipp fragen, dann empfiehlt sie uns etwas Brennnessel-Haarserum ein zu massieren, im Zopf über Nacht einwirken zu lassen und am nächsten Tag mit einer Haarseife auszuwaschen. Das ist nicht nur eine gute Pflege für feines Haar, sondern auch bio, vegan und less Waste. Wenn ihr noch mehr Tipps von Iwona haben wollt, dann schaut mal in ihrem Schoeneschwester-Blog vorbei.

Würz dich ins Pfefferland

Hanne liebt Kräuter – vor allem wenn sie auf der Schwäbischen Alb wachsen. Denn wie der Name schon verrät, stammen die meisten Gewürze von Albfiness direkt von der grünen Lunge Schwabens. “Wir lieben die Landschaft, in der die Kräuter wachsen. Deshalb beziehen wir unsere Kräuter, wann immer machbar, von persönlich bekannten Bioland-Betrieben aus der Region”, erklärt Hannelore, die neben der Geschäftsführung bei Albfiness auch noch im Verein “Kräuterland Alb” tätig ist. “Dann sind die Transportwege kurz und wir schonen die Umwelt.” Man kann also sicher sein, dass man mit jeder Prise AlbFiness hochwertige Bio-Gewürze mit dem Geschmack der Schwäbischen Alb zu sich nimmt, oder?

Es geht auch exotischer
Das ganze Projekt Albfiness hat mit einem ganz besonderen Produkt fernab der Alb begonnen: dem schwarzen Kampot-Pfeffer aus Kambodscha. Schon seit mehr als 11 Jahren fliegt Hanne regelmäßig 9.373 Kilometer von Engstringen nach Kampot, um dort gemeinsam mit einheimischen Bauern den Pfeffer zu pflücken, zu verlesen und in der Sonne zu trocknen. “Ich kenne jeden Bauern und Lieferanten persönlich – sowohl in Kambodscha als auch auf der Schwäbischen Alb. Nur so können wir garantieren, dass alle unsere Gewürze unter guten Bedingungen entstanden sind und sie auch als solche verkaufen”, so Hanne. “Das Konzept ist einfach: Was liegt näher, als gute globale Rohstoffe mit guten regionalen Rohstoffen zu verbinden?”, fragt sie fast schon selbstverständlich. Die Antwort sind Gewürze, die nicht nur nach deutschen Wäldern, sondern auch noch nach dem Golf von Thailand schmecken.

Ein Crossover von Schwäbisch und Asiatisch
Wer schon einmal in Südostasien war, der kennt die pikante, feurige Küche mit einem Overload an verschiedenen Geschmacksrichtungen. Jeder Bissen ist ein Abenteuer auf dem Teller und kann locker mehrmals zwischen süß, salzig, umami, feurig und nussig wechseln. Wie passt das mit unserer bodenständigen, deutschen Küche zusammen?

Mit schwäbischer Skepsis haben wir Kurkuma auf der Zutatenliste des Kartoffelgewürzes “AlbAcker” beäugt. Auf Bratkartoffeln gehört schließlich Salz, Pfeffer und Rosmarin – mehr aber auch nicht. So verlangt es schließlich das schwäbische Gesetz. Wer sich dann aber doch traut und einen tiefen Atemzug des “AlbAckers” nimmt, der darf seinem Kopfkino freien Lauf lassen: Eine heiße, brutzelnde Pfanne mit krossen Kartoffelscheiben, die nach Rosmarin, Bohnenkraut und Muskatnuss duften. Die milde Schärfe des Kurkuma kitzelt etwas in der Nase und gibt dem würzigen, intensiven Geruch den extra Kick. Wenn ihr jetzt rausfinden wollt, wie die Fusion von schwäbisch und asiatisch schmeckt, dann könnt ihr euch Gewürze, Öle und Essige im albfiness Online-Shop bestellen.

Eingepackt in tollen Sachen, die das Leben schöner machen

Wilson & Oskar wurde 2019 als reines Nachhaltigkeitsprojekt gegründet. Die Gründer Philipp und Lukas beobachteten sowohl in kleinen Start-Ups als auch in großen Konzernen die gleiche Vorgehensweise mit Produkten: Sie werden zwar nachhaltig produziert, aber umweltschädlich verpackt. Ihnen schwirrten Fragen durch den Kopf, wie zum Beispiel: Warum werden nachhaltig produzierte Produkte mehrfach verpackt? Wieso ist kaum eine Verpackung passend für die Produktmenge? Und weshalb verwendet man Material, das man verbrennen muss? Leider gab es nirgends eine nachhaltige Antwort darauf, sodass sie beschlossen, selbst danach zu suchen.

Von Innen und Außen nachhaltig
Die Idee war schnell klar: Lebensmittel werden mehr konsumiert als alles andere und sind daher der Hebel, um etwas zu bewegen. “Unsere Vision ist es, großartige Produkte herzustellen, die so gut sind, dass es keinen Grund mehr gibt ihre weniger nachhaltig hergestellten Alternativen zu kaufen”, so Gründer Philipp. Wilson & Oskar steht deshalb mit seinem Namen für regionale Zutaten, die so nachhaltig wie möglich unter fairen Arbeitsbedingungen angebaut werden. Auch bei Zutaten, die nicht aus Europa kommen, steht die Manufaktur in engem Austausch mit den Lieferanten, um nachhaltigen Anbau sicherzustellen. Natürlich ist auch die Verpackung ohne “Chipstüten-Effekt”. Das bedeutet, dass es keine übergroßen Plastikverpackungen gibt und alle Produkte ihres Volumens entsprechend umweltfreundlich in einer passenden Größe verpackt werden. Wilson & Oskar bezieht außerdem alle Zutaten direkt vom Erzeuger oder vom Großhandel. So vermeiden sie komplizierte Lieferketten, bei denen Produkte meistens mehr als einmal umverpackt werden müssen.

Wie schmeckt nachhaltig?
Aber was können die Produkte sonst so außer umweltfreundlich zu sein? Sie können und zeigen, dass gesund und lecker gleichzeitig geht. Bislang war es gar nicht so einfach, proteinreiche Frühstücksalternativen zu finden, die nicht nur nach Pappe schmecken. Anders als die Fitness-Müslis im Supermarkt, hat das “Choco Loco”-Müsli von Wilson & Oskar einen ordentlichen Biss und wird nicht gleich in der Milch pampig. Das liegt hauptsächlich daran, da es durch die Zutaten eine andere Zusammensetzung als “gewöhnliches” Müsli hat. Der Hauptteil besteht nicht aus Haferflocken, sondern aus Nüssen und Sojacrispies. Das macht das Müsli sehr chrunchy und gibt eine gute Konsistenz im Mund. Geschmacklich ist es angenehm nussig und erhält durch die Kakaonibs eine aromatische Schokonote. Das Beste an dem Frühstück: Ich bin immer noch satt, obwohl ich es heute morgen gegen 7 Uhr gefrühstückt habe ( jetzt ist es 12 Uhr).

Bei den Müslis merkt man auf jeden Fall, dass Oskar & Wilson eine Food-Manufaktur ist. Die Handarbeit, die eigene Rezeptur auf Basis von hochwertigen Zutaten, schmeckt man bei “Choco Loco” auf jeden Fall raus. Wir empfehlen die Müslis von Oskar & Wilson vorallem Fitnessbegeisterten, Figurbewussten und Veganern, da es eine proteinreiche Alternative zu Porridge ist, die ohne tierische Inhaltsstoffe hergestellt wird. Übrigens: Wenn du nach dem Frühstück noch Hunger hast, bieten Wilson & Oskar neben Müslis auch nussige Aufstriche, Pastasoßen und weitere gesunde Snacks und Toppings an. Schaut gerne mal in den Online-Store rein oder besucht sie in dem gleichnamigen Café direkt in Frankfurt am Main.

‘Cause we are livin’ in a material world.

Der Duft einer Schmiede an deinem Handgelenk
Chiara Rozani hat da einen anderen Riecher. Sie atmet gerne mal tief ein, wenn sie an den kleinen Ateliers in ihrer Heimatstadt vorbei läuft. Vor allem bei dem Tischler im Haus gegenüber schnuppert sie öfter mal rein. Mhhhh, der holzige Geruch von frischen Spänen und Sägemehl. Es hört sich an wie eine zweite Geschichte über Jean Baptiste Grenouille, nur ohne das Blut: Chiara entscheidet sich alle Düfte eines Handwerks genießbar zu machen und ihn in einem Parfum zu vereinen.
Können wir das mit unserer Nase vereinbaren? Den Geruch eines Tischlers ist gar nicht mal so weit weg von den üblichen Parfumsorten. Schließlich bestehen viele unserer Düfte auch zum Teil aus Sandelholz. Eine andere Nummer ist ein Parfum, dass nach Schuster riechen soll. Ist der Geruch von Leder nicht eher was für Fetisch-Parties?

Eine Schusterwerkstatt riecht nach viel mehr als Leder
“Es ist viel mehr als nur Leder!”, so Chiara,”es geht auch um den Feinschliff danach: Polieren, Wachsen und dann noch ein Spritzer Kaffee – das ist die Arbeitspause. ”Wer Chiaras Produkte kauft, muss verstehen, dass sie handwerkliche Berufe in ein Parfum umsetzt. Sie portraitiert nicht, sondern erzählt mit ganz viel Liebe zum Detail die ganze Geschichte aus dem Alltag des Meisters. Was macht das mit dem Parfum? Der Duft wird nicht nur ein Accessoire, sondern der Träger eines vergessenen Moments. Mit einem Atemzug verrät er uns in dem Augenblick etwas über ein Handwerk, das wir vielleicht gar nicht mehr kennen.

Das Parfum wird vom Nutzgegenstand zu einem gesamten Kunstwerk
Chiara möchte dem Handwerk ein Duftdenkmal setzen. Um das zu gewährleisten, prüft sie jeden einzelnen Geruch auf Authentizität. Er muss ihre Vorstellungen von einer Werkstatt in ein Parfum übersetzen können. Sie muss das Handwerk aus dem Duft heraus riechen können ohne viel Erklärung über den Beruf. “Ein Töpfer, zum Beispiel, muss erdig riechen. Wir verwenden daher einen mineralisierenden Basisakkord ist der Hauptbestandteil. Dazu kommen eine pudrige Note Weihrauch für das Feuer und als Kopfnote etwas rosa Pfeffer. Et voilà, so riecht eine Töpferwerkstatt in meiner Vorstellung.”

Wer weiß, wenn Chiara so weiter macht, dann können wir vielleicht bald auch den Duft unseres Büros, Wohnzimmers und beschnuppern. Bis dahin freuen wir uns, über diese außergewöhnlichen Handwerks-Düfte, die wir sonst nicht mit “duften” in Verbindung gebracht hätten.

Wie Febreze die Gewohnheit revolutionierte.

Wir lieben gute Gerüche. Sei es ein schönes Parfum, eine tolle Duftkerze oder einfach der Geruch unseres Lieblingsweichspülers – es gibt keinen anderen Sinn, der so eng mit unseren Emotionen verknüpft ist wie der Geruch. Duft löst positive Gefühle in uns aus – eine Erkenntnis, mit der das Unternehmen Pocter&Gamble durch eine kleine Veränderung in der Positionierung ihr Produkt Febreze von einer Nullnummer zum Verkaufsschlager machten.

Febreze war aber nicht immer ein Raumerfrischer. Auf den Markt kam es 1996 als Geruchsvernichter, der lediglich unangenehme Gerüche neutralisiert. Pocter&Gamble war felsenfest davon überzeugt, eine Marktlücke zu schließen. Gerade Menschen, die in geruchsintensiven Bereichen lebten, sollten von Febreze profitieren: Hausfrauen, Raucher und Tierbesitzer. Was geschah? Nichts. Febreze verkaufte sich kaum. Durch Marktrecherche fand Pocter&Gable heraus, dass Menschen ihre eigenen starken Gerüche mit der Zeit gar nicht mehr wahrnehmen. Den Raucher stört sein Zigarettenrauch nicht und der Tierbesitzer stört sich nicht an dem Geruch seines Hundes. So gesehen war somit kein Problem vorhanden, das Febreze löste. Dementsprechend hatten die Käufer keine Verwendung für das Produkte und kaufen es nicht. Entweder musste ein neues Problem her oder eine andere Lösung. Hier entschied sich Pocter&Gamble sich für zweiteres: Duft ist Belohnung!

Wie vorher schon angedeutet, triggert ein guter Duft unser Belohungszentrum. Jeder kennt das gute Gefühl, wenn ein Raum nicht nur sauber ist, sondern auch danach riecht. Nach getaner Arbeit sehen wir die Ordentlichkeit, aber es stinkt vielleicht noch nach Staubsaugerluft. Vielleicht sogar nach heißen Tierhaaren. Das ist nicht befriedigend und fühlt sich nicht sauber an. Hier kommt Febreze ins Spiel. Pocter&Gamble positioniert Febreze als Raumerfrischer. Wenn jetzt eine Hausfrau, ein Raucher oder ein Tierbesitzer mit ihrem Putz durch sind, belohnen sie sich selbst mit einem “Pff Pff” aus der Febreze-Flasche. Die Duftstoffe, die ausströmen, setzen Endorphine im Gehirn frei und geben dem Putzenden ein gutes Gefühl. Die Konsequenz daraus? Beim nächsten mal wird derjenige Febreze wieder benutzen, um erneut dieses schöne Gefühl zu erfahren. Damit wird das Produkt Bestandteil einer Putzroutine, etabliert sich als Gewohnheit und wird häufiger verwendet. Oder kurz gesagt: Febreze wird zum Kassenschlager.

Können wir uns auch virtuell entspannt fühlen?

Unsere Welt wird immer digitaler und mit ihr natürlich auch unsere Lebensbereiche
Wir aber in unserer Entwicklung noch nicht so weit, dass wir uns einen virtuellen Urlaub vorstellen können. Außer wir gehen nach Los Angeles in das Escape – das erste VR-Massagecenter der Welt. Das funktioniert wie folgt: Dem Besucher wird durch die Stimulation seiner Sinne eine Urlaubserfahrung vorgegaukelt. Statt der Thaimassage in Bangkok ist es hier ein Massagesessel, der uns massiert. Mit der VR-Brille darf der “Urlauber” zwischen zehn Kulissen wählen. Darunter eine Tropenlandschaft, eine japanische Pagode, ein Strand mit Sonnenuntergang, eine Sauna und ein Wüstenspa. Weitere Umgebungen sind in Entwicklung. Damit die Simulation noch echter wirkt, sondert jeder Raum den passenden Duft zur Umgebung ab. Sogar abwechselnde Windbrisen werden mechanisch erzeugt.

Ganz entspannt oder zu digital für Urlaub?
Ohne dagewesen zu sein, lässt es sich immer schlecht beurteilen. Wir können uns das VR-Massagecenter in puncto Urlaubsersatz noch nicht wirklich vorstellen. Für das wahre Urlaubsfeeling fehlen Faktoren, wie die Sonne auf der Haut, das Gespräch mit Einheimischen und das Gefühl, wirklich weg zu sein. Wir sehen es eher als den kleinen Genuss für zwischen drin wie der obligatorischen Solariumbesuch: als kleine Auszeit des Alltags.